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    Eibauer Bier- und Traditionszug“
    der Gemeinde Kottmar
    Das große Spektakel rund ums Bier, seit 1993 alljährlich Ende Juni
     

    Brauereigespanne

     
     

    Die Tradition der Brauereipferde

    Einige Brauereien wie die Bergquellbrauerei Löbau und die Wernesgrüner Brauerei GmbH haben eigene Pferde, welche oft noch heute zum Traditionserhalt beim Bierausfahren eingesetzt werden. So wird in Löbau einmal wöchentlich das Bier der Bergquellbrauerei Löbau mit Pferden ausgeliefert und ist ein gern gesehenes Fotomotiv auf dem Markt in Löbau. Die meisten Brauereien haben jedoch Verträge mit Landwirten oder Kutschern aus der Umgebung . Die Brauereigespanne werden meist von schweren Kaltblütern gezogen, weil Kaltblüter nicht nur kräftig sind, sondern auch ein besonders ruhiges und ausgeglichenes Gemüt haben.
     
     
    Anspannen der Pferde der der Bergquellbrauerei Löbauam Stellplatz in Walddorf.

    Das Schmücken der Pferde

    Steffen Dittmar, Geschäftsführer der Bergquell-Brauerei Löbau GmbH erzählt: „Bevor der Eibauer Bierzug startet, arbeiten wir im Stall der Bergquell-Brauerei schon kräftig und machen unsere ,stärksten Mitarbeiter’ für den Umzug hübsch. Wir waschen und striegeln die Pferde und kämmen ihre widerspenstigen Haare. Glanzfett für die Hufe gibt es auch noch. Dann legen ihnen das Prachtgeschirr an. So rausgeputzt geht es nach Eibau zum Bierzug.“

    Am Stellplatz in Walddorf und während des Umzugs bestaunen und bejubeln die vielen Besucher die Gespanne der teilnehmenden Brauereien sowie die vielen Mitwirkenden, die den Eibauer Bierzug zum Erlebnis werden lassen.
    Das Prunkgespann der Bergquellbrauerei Löbau mit Prachtgeschirren.
    Das Prunkgespann mit Prachtgeschirren vom Freiberger Brauhaus.
    Die Warmblüter von Franz Hoser aus Hainewalde mit über 50 Jahre alten Geschirr und selbst hergestelltem, gehäkeltem Kopfschmuck.

    Die Gespanne der teilnehmenden Brauereien

     
     

    Die Percheron-Zucht von Steffen Dittmar

    Die Löbauer Brauerei hat seit 1999 wieder eigene Gespanne. Und die tiefschwarzen, großen Percheron-Pferde sind auch ein echter Hingucker! Diese kommen aus der eigenen Zucht von Steffen Dittmar. Die ersten beiden Tiere importierte er aus Frankreich. In den USA wurde aus den einst schweren Tieren eine Art gezüchtet, die leichter, vom Körperbau schmaler, eleganter und athletischer und im Stockmaß viel größer ist als die französischen Tiere. Mittlerweile zählt sein Bestand Percheron und Friesen.
    Mit Pferden kennt sich Steffen Dittmar aus. Nach seinem Studium der Nahrungsgüterwirtschaft mit Spezialisierung Pferdezucht arbeitete er als Zuchtmeister auf dem damals größten Vollblutgestüt der DDR in Graditz. Seine Pferde leisten gute Arbeit – beim Bierausfahren und bei Umzügen. Ihre Sportlichkeit beweisen sie zu Beispiel beim Streitwagenrennen in Kemnitz. Seit 199 bringt sich hier das Unternehmen beim Oberlausitzer Fuhrmannstag des Reit- und Fahrvereins Kemmnitz e.V. intensiv mit ein und nehmen beim Wettrennen an unterschiedlichen Disziplinen teil. Der Chef selbst nimmt hier immer wieder in unterschiedlichen Verkleidungen teil und hat die Veranstaltung enorm bereichert.

    www.bergquell-porter.de/​­unternehmen/​­bildergalerien/​­unsere-staerksten-mitarbeiter/​­
    2010

    Die Gespanne und Wagen der Bergquellbrauerei Löbau GmbH

    Auch beim Eibauer Bierzug ist die Löbauer Bergquell-Brauerei seit mehreren Jahren dabei. Steffen Dittmar ist der sprichwörtliche Mann, mit dem man Pferde stehlen kann! Für Dinge, die ihm am Herzen liegen, käpft er mit vollem Herzblut. Und wenn sich Leidenschaft und Beruf so gut verbinden lassen, wie bei den Pferden von Steffen Dittmar, dann ist das schon ein echtes Glück für den Eibauer Bierzug!
    2000
    2017
    2017
    Im Bild das Prunkgespann der Bergquellbrauerei Löbau mit Prachtgeschirren: sechs herrliche Percheronrappen, vor dem größten geschlossenen Bierwagen Deutschlands, dem Porter Titan, gefahren vom damaligen Stallmeister Winfried Mattutat und Klaus Ullrich- Neumann: die ersten vier Pferde sind amerikanische Percheronwallache Rocky, Falter, Tino und Rudi; die zwei Pferde an der Deichsel sind zwei französische Percheronstuten Roulette und Severine mit einem Ausnahmegewicht von jeweils 1200 kg. Der vierspännige Portertitan war 2009 auf einer 1.300 km langen Werbetour von Belgien über die Niederlande nach Deutschland unterwegs (Dauer: acht Wochen).
    Faßwagen 2013
    Der Faßwagen der Bergquellbrauerei Löbau, hier 2013 gezogen von 3 Schwarzwälder Stuten, ist jede Woche in Löbau bei der Bierauslieferung in der Stadt zu sehen. Im Bild mit dem Kutscher Sandro Zieschang und seinem Vater Martin aus Uhyst. Gefahren wurde in tradioneller Kumtanspannung. Bei den Pferden handelt es sich um Mona, Lissi und Mirabell, Sie sind zwischen 5 und 9 Jahren alt. Der Wagen wiegt 1,5 to und kann über 3 to zuladen. Der Fasswagen wird zur wöchentlichen Bierauslieferung in Löbau genutzt und ist der größte Fasswagen dieser Art.
    Westernbus 2022
    Postkutsche 2017
    Der originale Westernbus der Bergquellbrauerei Löbau, gezogen von 4 Haflingern. Gefahren von Michael und Inett Schreier aus Hermsdorf, in englischer Anspannung. Die Pferde Rico, Holli, Franz und Hella sind zwischen 4 und 17 Jahren alt. Der Bus kam 1835 bis 1890 in den amerikanischen Großstädten zum Einsatz und kann bis zu 12 Personen befördern.

    Metzigs weiße Schimmel aus Zittau für die Gespanne von Eibauer und Feldschlösschen

    Seit Beginn der Eibauer Bierzüge im Jahre 1993 hat Christian Metzig das Bild des Eibauer Festumzuges wesentlich mit geprägt. Als erfahrener und besonnener Wagenlenker führ er zwei- ,vier- und sechsspännig. Bis zum Jahre 2012 zogen die weißen Schimmel aus Zittau das Prachtgespann der Eibauer Brauerei. Es folgten mehrere Jahre auf dem Kutschbock des Feldschlösschengespannes.

    Privatbrauerei Eibau

    Die Eibauer Privatbrauerei prägte seit dem ersten Bierzug mit ihrem historischen Fasswagen das Bild des Bierzugs. Der Zittauer Gespannführer Christian Metzig fuhr zunächst zwei- und vierspännig und auf Wunsch des Bierzug-Gründungsvater und damaligen Brauereichefs Dr. Klaus-Peter Dittmar ab 1997 sechsspännig. Bis zum Jahre 2012 zogen die weißen Schimmel aus Zittau das Prachtgespann der Eibauer Brauerei. Durch Inhaber -und Geschäftsführer-Wechsel ist das Interesse der Eibauer Brauerei in den letzten Jahren an der Bierzug-Tradition gesunken. Teilweise gab es auch Differenzen in der Zusammenarbeit bei der Organisation des Bierzugs mit der Gemeinde Eibau (später Kottmar) als Veranstalter des Bierzugs. Die örtliche Brauerei, welche bis dahin fester Partner des Bierzugs war, zog sich daher 2013 von dem Event zurück. Weiterrollen konnte der Bierzug dennoch. Ohne Unterbrechung und mit neuem Konzept. Dieses ist so erfolgreich, dass wir 2024 unseren 30. Bierzug feiern können! Der Sächsische Brauerbund und die Bergquellbrauerei Löbau unter Leitung von Steffen Dittmar (Sohn von Dr. Klaus-Peter Dittmar und ebenso Brauer und Pferdeliebhaber) sprangen ein. Der Bierzug öffnete sich für weitere Brauereien, besonders das Konzept auf dem Festplatz unter der neuen Leitung von Stefan Kubitz wurde auf neue Füße gestellt. 2015 waren die Eibauer dann wieder als eine von vielen Brauereien beim Bierzug dabei. Bisherige Differenzen, so etwa im Jahre 2022 konnten rechtzeitig bis zum Festwochenende aus der Welt geschafft werden. Was bis heute blieb, sind Probleme für die Eibauer Brauerei ein Gespann für den Festumzug zu stellen. Seit 2015 wurden sie von Ivette Riegel, Thekulies Zucht- und Fahrstall in Dolgowitz gefahren. 2019 fielen sie kurzfristig wegen der Hitze beim Umzug aus, 2022 wurde der Fasswagen von einer Zugmaschine gezogen. 2023 waren sie nochmals zweispännig mit dabei. Beim 30. Bierzug wird der Fasswagen leider nicht mehr vertreten sein. Frau Riedel ist mittlerweile im Besitz des historischen Fasswagens der Brauerei, welcher zum Verkauf steht. Beim 30. Jubiläum stehen leider auch keine Zugpferde aus dem Thekulies Zucht- und Fahrstall mehr zur Verfügung. Die Freunde des Beckenbergs springen daher vermutlich mit ihrem Wagen ein.
    Die Eibauer Brauerei mit ihrem traditionellen Fasswagen und dem Sechsspänner aus weißen Schimmeln von Christian Metzig aus Zittau im Jahre 2003.
    Eibauer Porter im Jahr 2000, gefahren von Matthias Neumann (Bierhof Neums Julius).
    Der Thekulies Zucht- und Fahrstall Ivette Riegel in Dolgowitz mit ihren Shire Horse-Kaltblütern für die Eibauer Brauerei 2015.

    Feldschlößchen mit dem Pichmännel-Wagen

    Die Feldschlößchen Brauerei nimmt seit 2014 mit einem eigenen Pferde-Festwagen am Bierzug in unterschiedlicher Anspannung teil. Bis zum Bierzug 2018 fuhr sie der Zittauer Christian Metzig und nach dessen Tod fährt Dietmar Dietze, Kutsch-und Kremserfahrten aus Lossatal bei Leipzig den Pichmännel-Wagen.

    Die Geschichte hinter dem Männel: Laut einer Legende hat das Pichmännel seinen Namen von den Arbeitern, die vor langer Zeit die hölzernen Bierfässer von innen mit Pech versiegelten. Das nannte man "Pichen". Als Belohnung für die schwere Arbeit wurde richtig "gepichelt". Auch heute symbolisiert das Pichmännel die Original Dresdner Braukunst und lädt zum geselligen Biergenuss ein. Quelle: www.feldschloesschen.de/​­unternehmen/​­pichmaennel/​­
    2014 mit dem Sechsspänner aus weißen Schimmeln von Christian Metzig.
    Das Pichmännel auf großer Fahrt.
    Feldschlößchen 2023 mit den Kaltblüter von Kutsch-und Kremserfahrten Dietmar Dietze aus Lossatal bei Leipzig.

    Radeberger Exportbierbrauerei

    Bis zum Jahre 2021 prägte die Radeberger Traditionskutsche sympathisch das Radeberger Stadtbild und lieferte den in der Bierstadt ansässigen Wirten ihr Radeberger Pilsner traditionell per Pferd aus. Die gut 150-jährige Tradition wurde am 1. Juli 2021 beendet. Die Firma Trepte hatte die Auslieferung 1994 als Dienstleister mit ihren Pferden übernommen. Künftig werden die Fässer per Lkw an die Gaststätten ausgeliefert. Ökonomische und pandemiebedingte Faktoren führten zu diesem schweren Schritt für die Radeberger Exportbierbrauerei.

    Fuhrbetrieb Trepte aus Wachau für Radeberger

    Geschäftsführerin Tina Trepte ist oft auf dem Kutschbock vertreten. Zweimal pro Woche lieferten die Treptes damals per Pferdekutsche die Bierfässer an die Radeberger Gaststätten aus und waren per Kutsche auch in Dresden unterwegs. Die beiden grünen Fassbierkutschen bleiben im Besitz der Brauerei. Sie werden weiterhin von der Firma Trepte in Wachau gepflegt und sind dort auch eingelagert. Das Unternehmen ist bei Festumzügen auch mit ihnen weiterhin unterwegs. Mit dem großen Fasswagen gestaltete es sich etwas schwieriger. Die Fünfeinhalb-Tonnen-Bierkutsche rollte über viele Jahre bei Bierfesten und Umzügen, gezogen von Treptes rheinisch-deutschen Kaltblütern. Die große Bierkutsche feierte ihre Premiere beim großen Festumzug 2012 zum Radeberger Stadtjubiläum und sollte wegen ihres Gewichts wenigstes von Pferden, besser jedoch von 6 Pferden gezogen werden. Sie blieb nicht mehr im Besitz der Radeberger Exportbierbrauerei. Damit der wunderschöne große Radeberger Fasswagen für die Tradition erhalten bleibt, hat ihn Steffen Dittmar erst einmal aufgekauft und auch bereits erste Ideen für seinen Einsatz.
    Tina Trepte auf dem Kutschbock von Radeberger 2013 noch als „Beifahrerin“.
    Tina Trepte mit dem Zügel fest in der Hand auf dem Kutschbock von Radeberger vier Jahre später.
    Treptes beim Umzug 2017.
    Bierkutscher Ernst (rechts) lässt es krachen beim Anstich im Bierzelt 2019

    Der Radeberger Bierkutscher Ernst

    Auch der Touristenkremser von Bierkutscher Ernst ist auf dem Hof der Traptes in Wachau zu Hause. Bierkutscher Ernst, bürgerlich Michael Gregor aus Pirna hat in all den Jahren als Bierkutscher Radeberg und die Oberlausitz auf Messen, Festen und Veranstaltungen vertreten, war Stadtführer und hat Bierseminare gegeben.

    Die Wernesgrüner Brauerei GmbH mit ihrem Traditionsgespann

    Einen Höhepunkt im Eibauer Bierzug bietet das Wernesgrüner Traditionsgespann. Die tiefschwarzen Percheron-Kaltblüter, sechsspännig angespannt, ziehen den schweren Traditionswagen mit seinen historischen Holz-Fässern. Der Fasswagen wiegt allein 70 Zentner! Die Brauerei betreibt einen eigenen Brauerei-Gutshof mit Stallungen. Die Stallungen und die Geschirrkammern können besichtigt werden. Die Pferde werden auch für traditionelle Kutschfahrten, die sogenannten Kremserfahrten, eingespannt.

    www.wernesgruener.de/​­brauerei/​­brauerei-gutshof/​­
    Das Wernesgrüner Traditionsgespann beim Bierzug 2019.
    Wichtig für die Sicherheit: die Begleitpersonen neben dem Gespann.
    Der Traditionswagen mit seinen historischen Holz-Schmuck-Fässern.

    Andreas Gubsch beim Umzug 2017

    Landskronbrauerei Görlitz mit dem Gespann von Andreas Gubsch aus Mücka

    Andreas Gubsch aus Mücka fährt den Wagen der Landskron Brauerei. Seit 2001 ist er bei den Bierzügen unterwegs und in den vergangenen Jahren bei vielen anderen Umzügen in der Oberlausitz dabei gewesen. Die beiden Landskron-Mitarbeiter fahren auf dem Bierwagen mit, verteilen Fassbrause und natürlich Bier an die Zuschauer. Bis zu ihrer Auflösung begleiteten die Landskron-Herolde als Musikkapelle den Bierzug zu Fuß oder hoch oben auf dem Wagen.
    Andreas Gubsch beim Bierzug 2001.
    Zweispännig beim Bierzug 2014.
    Die Landskron-Herolde zu Görlitz beim Bierzug 2015.

    Freiberger Brauhaus

    2001
    2008
    2023

    Schwerter Brauerei Meißen

    2013
    2015
    2022

    2013

    Das Gespann der Brauerei PIVOVAR KOCOUR

    Der von der Gaststättenbrauerei PIVOVAR KOCOUR aus Tschechien gestaltete Wagen (hier im Bild zum Bierzug 2013) wird gezogen von 2 süddeutschen Kaltblütern. Die Füchse sind 1,70 m groß und 10 Jahre alt. Kutscher sind Torsten und Jenni Heinz aus Pirna.

    Udo Kretschmer, Schönau‐ Berzdorf: Transport von Braugerste und Hopfen für die Brauereien

    Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut
    2017
    2023
     
     
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