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Eibauer Bier- und Traditionszug“
der Gemeinde Kottmar
Das große Spektakel rund ums Bier, seit 1993 alljährlich Ende Juni
 

Historischer Hintergrund des "Bier- und Traditionszuges"

In der Oberlausitz stritt man sich einst jahrhundertelang ums Bier. Dabei kam es sogar zu einem regelrechten Krieg, beispielsweise zwischen 1492 und 1498 zwischen den Städten Görlitz und Zittau. Recht handgreiflich wurden fremde Biertransporte überfallen und ausgeraubt. Interessant ist auch die Geschichte um den Überfall eines Laubaner Biertransportes, welcher 1530 in Richtung Eibau unterwegs war. Der Eibauer Kretschamwirt hatte entgegen den geltenden Bestimmungen anstelle des vorgeschriebenen Zittauer Bieres das fremde Bier ausgeschenkt, worauf man seitens der Grundherrin, Eibau gehörte der Stadt Zittau, entsprechend deutlich reagierte und die Fässer zerschlug.

Auch die alte Sechsstadt Löbau trug zum Bierstreit ihren nicht unerheblichen Teil bei: Im Löbauer Stadtwald am Kottmar hatten die Ratsherren bereits um 1660 ein Forsthaus errichten lassen, um Holzdiebstählen besser vorbeugen zu können. Dort wurde zum Ärgernis der Zittauer Stadträte Löbauer Bier ausgeschenkt. Der Ärger kam vor allem deshalb zustande, weil die Zittauer Untertanen, zu denen neben den Eibauern auch die Ebersbacher und Neugersdorfer gehörten, unerlaubter Weise auf fremden Ratsgebiet Bier der unliebsamen Konkurrenz tranken.

Am 25. März 1693 kam es zu einem historisch verbürgten Auszug der Eibauer ins Walddorf. Der Herzog zu Sachsen, Georg III., hatte es den Eibauern inzwischen erlaubt, dass sie straffrei ins Walddorfer Forsthaus gehen dürfen. Nun wollten es die Eibauer ihrem Ketschamwirt zeigen, denn er hatte es den Eibauern Jahrzehntelang schwer gemacht, denn durch den Walddorfer Förster entging dem Eibauer Gastwirt ein Teil der ihm zustehenden Einnahmen. Daraufhin hatte er beim Zittauer Stadtrath geklagt, was zu längerem Hin und Her zwischen Zittau und Löbau führte.


(Löbauer Heimatblätter, Beilage zum "Sächsischen Postillion",
"Zur Geschichte von Walddorf" von Otto Staudinger)

 
 
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